Historische Stadtbefestigung

Befestigung durch Kaiser Karl IV.

Eine Urkunde aus dem Jahr 1347 überliefert die Anweisung Kaiser Karls IV., dass die Burggrafen von Nürnberg die Festen Floß und Parkstein sowie den Markt Weiden bessern, bauen und befestigen sollen. Spätestens zu diesem Zeitpunkt erhielt Weiden in der Oberpfalz also seine erste Mauer, möglicherweise wurde aber auch eine bereits bestehende Stadtmauer erhöht und durch den Ausbau von Türmen verstärkt.

Die Stadtmauer heute

Beim Blick über den Stadtbach von der Kurt-Schumacher-Allee und dem Neuen Rathaus her erkennt man die südwestliche Ecke der alten Stadtbefestigung mit Hauptmauer, Zwingermauer, Eckbastion und Schalenturm. Es lässt sich leider nicht ermitteln, wann Weiden in der Oberpfalz erstmals befestigt wurde. 

Das Obere Tor

Im Bereich des Oberen Tores befanden sich in historischer Zeit besonders aufwändig und auch repräsentativ gestaltete Verteidigungsanlagen. Die Toranlage bestand aus dem Torturm, dem vorgelagerten Vortor mit zwei mächtigen Rundtürmen und einer nahezu 16 m langen steinernen Brücke, die einst über den Stadtgraben führte.

Der Torturm stammte im Kern vermutlich aus dem 13. Jahrhundert. Er wurde 1911 abgebrochen und durch das heute noch bestehende Obere Tor ersetzt.

Das Untere Tor

Auch das Untere Tor, Bestandteil der Stadtbefestigung des 14. Jahrhunderts, wurde im großen Stadtbrand von 1536 ein Raub der Flammen und wieder neu aufgebaut.

Sein heutiges Erscheinungsbild mit dem beschaulichen Barockdach erhielt es nach dem Dreißigjährigen Krieg, da 1635 die obere Torhälfte zusammengeschossen worden war. In alter Zeit wurde der Torturm von einem Türmer bewohnt, der den Torschluss einläuten musste. Die Toranlage bestand, von der Altstadt aus gesehen, aus einem Tor mit zwei mächtigen Holzflügeln, einem Schneller (Gitter mit Spitzen) und einer Zugbrücke zum heutigen Schlörplatz hin, die den Stadtgraben überspannen konnte.

Im Jahr 1945 wurde das Untere Tor beim Einzug der amerikanischen Truppen schwer beschädigt. Daraufhin wurde 1948 in den südlichen Vortorpfeiler ein Fußgängertor eingebrochen und 1950 das Tor repariert, obwohl man sich vorher ernstlich mit dem Gedanken getragen hatte, es abzureißen.